Trouble - give the money ...
3.12.
Es geht mir heute nicht gut. Ausgelaugt, kaputt.
Ilka sagte mir, ich soll mir oft lange in die Augen schauen. Ich sehe heute eine total müde Frau vor mir. Wo ist meine Energie? Die Arbeit langweilte mich. H. nervte mich. Sie hat so eine laute aufdringliche Lache. Ätzend. Und sie hört sich selber so gern reden. Puh.
Die Massage heut morgen hat auch nichts gerettet.
ich bin sauer, hab immer noch kein Geld zurück für das Pferd. Was bilden sich diese Leute ein? Annika rief ich eben an, sie meinte, sie versucht die Leute noch heut anzurufen. Ich sagte zu ihr, ich seh uns noch da stehen und du hast mir zugesagt, wenn sie was hat, nimmst du sie zurück. Sie hat es mir zugesagt. Aber leider gelten mündliche Absprachen nichts. Aber ich versuchs trotzdem jetzt mit Anwalt. In dem Vertrag steht: Der Verkäufer haftet im Rahmen der Gesetzgebung für die Gesundheit des Pferdes.
Ich rief dann kurzerhand doch bei den Bogners an. Die Besitzer der Stute. Die Dame meinte ziemlich feindselig, Sie bekommen das Geld erst, wenn das Pferd verkauft ist. Ich meinte, na das kann ja noch lange dauern, dann muß ich doch den Rechtsanwalt einschalten. Da meinte sie nur: Damit werden Sie sowieso nicht durchkommen, das Pferd hätte nichts, guten Abend. Ha, das werden wir sehen. Ich rief noch mal bei Annika an. Sie ärgert sich auch sehr über die Leute und sagt, das wirft auch ein schlechtes Bild auf sie. Sie sagte, wenn die nicht zahlen, dann wird sie alles tun, dass sie es mir zurückzahlt. Sie findet es auch nicht i.O. mir tut das jetzt auch für sie leid, weil sie ist echt i.O. was sind das bloß für Leute. Annika sagt auch, die Besitzer sollten das Pferd erstmal untersuchen lassen, bevor sie es wieder verkaufen. Ich sagte zu ihr, die nächsten Besitzer werden das wieder feststellen. Und dann haben die Bogners den nächsten Ärger am Hals. Sie sieht das auch so und sie sagt auch, dass sie auf keinen Fall das Pferd weiter verkauft, das müssten die Leute selber machen. Es ist echt gravierend ätzend, aber ich muß jetzt zum Rechtsanwalt. Grrr. So was kann ich gar nicht gebrauchen. Aber ich muß da durch.
Meine Stimmungsaufheller gehen aus, ich hab schon seit Wochen versucht, meinen Neurologen anzurufen. Die gehen nicht ans Telefon. Also bin ich heut zu meinem Doc und sagte ihm, er müsse mir diese Tabletten verschreiben. Er schaute in seinem schlauen Buch nach und fragte mich, ob ich davon zugenommen hätte? Ähm, nee, eher abgenommen. Sagt er: eigentlich nimmt man davon zu. Na super! Ich bin dann mit der Überweisung zum Neurologen hin. Und sagte auch der Arzthelferin, dass ich vergeblich versucht habe, anzurufen. Und mir jetzt die Tabletten ausgingen. Sie war dann recht freundlich, ich bekam diese Woche noch einen Termin – welch Wunder, und sie schenkte mir sogar eine Packung dieser Wundertabletten. Na ja … wenigstens etwas.

4.12.
Puh, wieder ein anstrengender Tag, aber heut war ich besser drauf. Ich rief auch bei der HDI an und setzte ein Fax mit der Zusammenfassung des Falles auf. Die werden jetzt entscheiden, ob sie die Kosten übernehmen oder nicht. So hab ich mir das auch nicht gedacht. Wofür hab ich denn Rechtschutz? Wenn die nur unverlierbare Fälle annehmen, dann brauch ich doch auch keine Rechtschutz? Dann kostet mich ein Rechtsanwalt ja eh nichts, wenn ich eh gewinne, dann muß es der Gegner tragen.
Ich bin zwar erschöpft, aber ich hatte heute ein positives Gefühl in mir. Ich lachte heute mehr, vielleicht ist ja wirklich eine Art Befreiung in mir vorgegangen. Ich schaute mich im Spiegel an und mochte mich. Ich dachte an C., die mir sagte, ich sei ja eine Süße. ich hab heut nach der Arbeit einen 2. Arbeitsanfall gehabt, Wäsche gewaschen, gekocht, gesaugt, die Wohnung etwas umgeräumt. Und Fahrrad gefahren, zwar nicht lange, aber es tat gut. Jetzt bin ich etwas zufriedener. Meine beiden Urvertrauen wirken auch sehr zufrieden und sind stark liebebedürftig. Ich könnte sie dauernd knuddeln. Maja hört immer besser und hat immer mehr Vertrauen. Es ist schön, das zu beobachten. Und eigentlich tue ich nichts dafür, ich bin nur geduldig und gebe ihr Zeit. Und irgendwann, irgendwann möchte ich wieder ein Pferd haben. In mir ist eine Sehnsucht, die nicht stillbar ist. Aber momentan ist es gut so wie es ist.