Ich habe schlecht geschlafen. War mehrmals wach und früh auf. Vielleicht weil ich nervös vor dem Seniorenheim heute bin, ob ich das kann.

Ich hab gestern noch über die Nachricht von Klaus nachgedacht. Er ignoriert meine Frage, ob wir Freunde sein können und beantwortet sie nicht. Ich habe mich doch klar ausgedrückt. Doch er spricht von (seinen) Bedürfnissen. Und ich glaube nicht, dass wir auf Auge kommen. 

Ich werde wieder alleine sein.

Es ging mir sehr schlecht, bevor es heute um 11 h im Seniorenheim losging. Hatte wieder so eine Angst. Doch als ich dann da war, ging es mir schlagartig besser. Amira, die Betreuerin dort, war sehr nett und liess sich die Gruppe von 10 alten demenzkranken Leuten vorstellen.

Manche konnten es nicht und Amira erzählte von ihnen.  Und eine Frau erzählte lt. Amira zu 80 % Unsinn. Lebte noch in der Vergangenheit. Also eine wirklich gute Kommunikation wird nicht stattfinden. Wir müssen die Leute ein bisschen unterhalten. Das ist unsere Aufgabe. 

Da das Mittagessen um halb 12 schon kam, half ich dabei mit. Da Amira beschäftigt war mit einer anderen Frau, fütterte ich eine sehr kranke Frau. Hinterher sagte mir Lucia, das hätte ich eigtl. nicht tun dürfen. Das sei Aufgabe der Pflegekräfte. Aber die waren heute unterbesetzt. 

Amira meinte, manchmal kriegen die Alten ihre 5 Minuten und stecken sich gegenseitig an. Da wird dann geschimpft und hin und her gelaufen. Und da wäre es gut, wenn noch jmd. da sei.

Ja was soll ich sagen, so möchte ich nie enden. Das ist kein schönes Leben mehr. Und ich frage mich, warum Gott das zulässt, dass man so am Ende vor sich hin vegetiert.

Aber das Seniorenheim  ist wirklich sehr bemüht um die alten Leute. Ich finde, die die da arbeiten, machen einen großartigen Job.

Ich denke, ich würde lieber praktische Arbeit machen, Leute anziehen, füttern, aber das machen die Pfleger. Wir müssen sie unterhalten. Mit Rätseln, Liedern, einen Ball hin und herspielen.. Lucia sagt, manche Leute brauchen auch eine eigene Ansprache.